Tim Caspar Boehme
hört auf den Sound der Stadt
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Den Namen Helmut Zerlett sollte man keinesfalls bloß mit der Harald Schmidt Show in Verbindung bringen. Auch wenn sich der Kölner Keyboarder für diese Station seiner Karriere keinesfalls schämen muss. Bleibenderes hat er unter anderem als eine Hälfte des Duos The Unknown Cases geschaffen, insbesondere den Hit „Masimbabele“ von 1983. Und in den neunziger Jahren spielte er mit dem Komponisten und Performancekünstler Chris Newman das Pop-Album „Body Glue“ ein. Am Donnerstag kann man eine Fortsetzung ihres Projekts im 7Hours Haus 19 erleben, mit Songs für ungebildete Stimme und Keyboard, die auch gleich als CD und Songbook veröffentlicht werden sollen (Reinhardtstraße 18–20, re. neben Boros, 19.30 Uhr, 20/8 €, Reservierung: 7hours@7hours.eu oder 0177-3051-761).

Physik ist für Nicht-Naturwissenschaftler mitunter ja etwas schwer nachzuvollziehen (gut, für andere Dinge gilt das womöglich auch). Der relativ junge Begriff des Zeitkristalls klingt jedenfalls schon mal sehr hübsch und mag als Inspiration für Musiker bestens geeignet sein. Um instabile Systeme beziehungsweise solche, die nie ein Gleichgewicht erreichen, geht es in diesem Sinn in der Reihe Time Krystal. Für deren vorerst letztes Konzert am Freitag in der Kantine am Berghain werden sich die Elektroniker und Klangkünstler Lucy Railton, Lucio Capece und Jasmine Guffond der Sache in Tönen, Klängen oder Geräuschen annehmen (Rüdersdorfer Str. 70, 21 Uhr, 11,25 €).

Die Freundschaften zwischen den Staaten sind dieser Tage wieder wichtiger geworden. Auch die zwischen Deutschland und Frankreich. In diesem Zeichen gibt es am Sonntag, 14. Juli (!), in der Reihe „French Connection“ im Silent Green daher „The Friendship Concert“ mit dem Berliner Sängerkollektiv Phønix16. Und einem Programm, mit dem man sich allemal anfreunden kann, darunter französische Komponisten wie Francis Poulenc und Gérard Grisey oder die deutschen Kollegen Matthias Spahlinger und Georg Katzer (Gerichtstr. 35, 20 Uhr, 20/15/10/5 €).

Zum Abschluss dann dreierlei Elektroakustisches. Am Mittwoch präsentieren sich in der St.-Elisabeth-Kirche drei verschiedene Projekte, in denen elektronische und grundsätzlich stromfreie Instrumente miteinander kombiniert werden, mit aktuellen Werken: Magna Pia stellt sein Album „Daiauna“ aus Klavier- und Elektronikklängen vor, Robert Lippok und Kaan Bulak versetzen ihren Ambient-“Kubus“ in Schwingung, und Liam Byrne bringt die altehrwürdige Viola da Gamba mit heutiger Elektronik in Dialog (Invalidenstr. 3, 19.30 Uhr, 15/8 €).