: Ustascha in Kroatien
Die Achsenmächte Deutschland und Italien schufen 1941 den sogenannten Unabhängigen Staat Kroatien, der das heutige Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Teile Serbiens umfasste. Die Nazis und italienischen Faschisten brachten die Ustascha an die Macht, welche sofort die Nürnberger Rassengesetze übernahm und mit der systematischen Vernichtung von Juden und Roma begann. Ein weiteres Element der Vernichtungspolitik der Ustascha war der Versuch, die Serben auf ihrem Territorium zu vernichten. Bereits in den ersten vier Monaten ihrer Herrschaft wurden rund 200.000 Serben ermordet.
Gegründet wurde die Ustascha 1929 von Ante Pavelić, dem späteren Diktator im Unabhängigen Staat Kroatien. Nach dem Krieg floh Pavelić mithilfe der katholischen Kirche nach Argentinien und Paraguay. Er verstarb 1959 in Francos Spanien, ohne sich vor Gericht verantworten zu müssen.
Aufgrund der Beteiligung von Vertretern des katholischen Klerus bei Aufbau, Organisation und Führung des faschistischen Ustascha-Regimes wird die Ustascha-Diktatur von vielen Historikern dem Klerikalfaschismus zugeordnet.
Ab 1990 erfuhr die Ustascha-Ideologie und -Symbolik in Kroatien unter Präsident Franjo Tuđman eine Rehabilitierung. Während des Kroatienkrieges in den 1990er Jahren bezogen sich kroatische Soldaten positiv auf die Ustascha, verwendeten deren Zeichen und sorgten ihrerseits für eine Normalisierung der faschistischen Ideologie und Symbolik. Eine Relativierung der Ustascha-Verbrechen ist in Kroatien sowie in den katholisch-kroatischen Gemeinden in Deutschland weit verbreitet.
Krsto Lazarević
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