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Heiße Klimawahl

EU: Hohe Temperaturen ziehen in Parlament ein

Lakenfoto: dpa

Nein, es war keine normale Europawahl. Schließlich standen am Sonntag und den Tagen davor keine Parteien mehr, sondern Temperaturen auf den Zetteln. Grade. Zahlen. Ziffern. Angaben. Lange genug hatten es nicht nur die Grünen um Annalena Baerbock behauptet, bis es ganz allgemein nicht mehr zu klimaleugnen war: Die Wahl zum Europaparlament war eine Klimawahl. Keine Wahl von Parteien, nein: eine Klimawahl.

Klima wählen, hieß es also. Sodann machten sich aufgeklärte Wählerinnen und Wähler auf den Weg, zum Beispiel per Flugzeug von Berlin ins heimische Sylt, schließlich waren die, die etwas auf sich hielten, dort gemeldet. In bis zur Bibberigkeit künstlich heruntergekühlten Wahlkabinen kreuzten sie dann das von ihnen gewünschte Klima an. Endlich nicht mehr in den Süden jetten, um menschliche Wärme zu erhalten!, mochten diejenigen denken, die das „Zweigradziel“ ankreuzten.

Aber es gab auch andere Stimmen. Blau haargefärbte Menschen hatten vorab wirkmächtig darum gebeten, keine Kohlekraftbeheizten mehr zu wählen; denen wiederum war es dann zu heiß im Kopf geworden, um entsprechend kühl zu antworten. Insgesamt aber sah es lange nach ordentlicher Abkühlung aus, nach einer klimafreundlichen Politik, kühl bis ans Herz hinan. Heizpilze raus, windkraftbetriebene Klimaanlagen rein. Doch da rauschte völlig unverhofft eine Studie via dpa in die Klimawahlprognosen: Forscher aus Berlin und den USA hatten Hinweise darauf gefunden, dass kühle Temperaturen nachteilig für die Leistung seien. Besonders derer von Frauen. Denn Frauen und Männer, so die Studie, nehmen Temperaturen nämlich unterschiedlich wahr. Frauen bringen in wärmeren Räumen die besten Leistungen, während Männer es lieber kühl mögen, um eine Top-Performance abzuliefern. Sollte es den Leuten also ernst sein um die Gleichberechtigung, muss das Klima ganz allgemein wärmer werden! Und nicht nur das zwischen den Geschlechtern!

Die ersten am Sonntagvorabend abgegebenen Prognosen sagten denn auch den Einzug von hohen Temperaturen voraus: Es wird Sommer.

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