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BERLIN UND DIE SIEBEN BERGE IVTEUFELSBERG, Grunewald

Berliner Berge sind Zwerge. Doch auch Zwerge werfen lange Schatten. Eine Expedition zum Teufelsberg in 36 Ansichten von Fred Hüning.

Der Teufelsberg spricht: Majestätisch ragt der Berliner Ayers Rock aus dem märkischen Sand ... Pah, wenn ich das schon höre ... Zwerg bleibt Zwerg und Berg bleibt Berg. Ich bin und bleibe der Berg der Berliner Berge, jetzt und in allen Zeiten. Auferstanden aus Ruinen, aufgetürmt aus den Resten von 15.000 im Krieg zerbombten Häusern, atmet jeder Quadratmeter von mir mehr Weltgeschichte, Filmgeschichte, Kunstgeschichte und Sportgeschichte als das ganze Arkengekrauche zusammen. Wahre Größe bemisst sich nicht nach Zentimetern, vor allem nicht nach den sechzig Zentimetern (eine Zwergenlänge!), die die Arkenberge angeblich mehr haben.

Von meinem Gipfel aus sind Markus Wasmeier und Ingemar Stenmark Skirennen gefahren. Cate Blanchett hat als Obbachlose in einer Antennenkuppel meiner Abhöranlage gehaust und Manifeste des Situationismus deklamiert. Nina Hoss hat hier im Blutrausch auf Max Riemelt gefeuert, und 2015 bin ich sogar mit einer Videoarbeit auf der Biennale in Venedig gelandet.

Und darauf trinke ich jetzt einen Schluck „1980er Wilmersdorfer Teufelströpfchen“ von meiner exquisiten Südhanglage und lasse die ANGEBERge (oder wie die gleich noch mal heißen) sein, was sie sind: Einfach nur Bauschutt!

Von Fred Hüning

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