brief des tages:
Vergewaltigungen im Frieden – sind Krieg
„Die UN-Resolution zur Bekämpfung der sexuellen Gewalt ist zu begrüßen, sagt Mehmet Tanriverdi“, taz vom 26.4.19
Wir sollten uns grundsätzlich vor Augen führen: Wer Kriegsvergewaltigungen bekämpfen und verfolgen will, der muss „Zivilvergewaltigungen“ bekämpfen und verfolgen. Wer Kriege verhindern will, der muss aufhören Waffen zu exportieren – zum Beispiel an Erdoğan.
Jeder Aufruf gegen Krieg und dessen Folgen wird für Deutschland an diesen Punkten zum Widerspruch. Man könnte auf die Idee kommen, dass das Thema Kriegsvergewaltigung zum Friedensnobelpreisthema geworden ist, damit die Vergewaltigungen im Frieden nicht als Krieg thematisiert werden.
Sexualisierte Gewalt in Krieg und Frieden sind zwei Seiten einer patriarchalen Medaille und müssen gemeinsam angegangen werden.
Die überlebenden Frauen müssen jegliche Unterstützung erfahren in den daraus resultierenden Folgen.
Dies ist eine ebenso wichtige Aufgabe der betroffenen Communitys, neben der internationalen Strafverfolgung.
Klaus-Peter Klauner, Brühl
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