brief des tages:
Wie viel traue ich der jungen Generation zu?
„Habt ihr es verkackt?“, taz vom 18./19. 4. 19
So, jetzt kann ich mich nicht mehr zurückhalten, genauer: meine ganz eigene Meinung nicht mehr für mich behalten.
Als sogenannter alter Sack, mit ermäßigter Bahncard aber noch lange nicht im Rentenalter, las ich die U24-Jubiläumstaz mit einem Bauch voller Vorurteile. Am Ende war ich erstaunt. Erstaunt über die für mich wirklich anregenden und in so angemessenem Ton geschriebenen Artikel. Ganz besonders der Artikel der Frau mit dem Kopftuch, in dem es um das wirkliche Miteinander ging, blieb bei mir haften. Ähnliche Argumentation habe ich in meinem beruflichen Umfeld schon „live“ erlebt.
Diese Jubiläumsausgabe regt zum Nachdenken an. Zum Nachdenken darüber, wie sehr ich selbst mich und meinen Erfahrungsschatz gegenüber jungen Menschen auf die Waage lege, wie viel ich eigentlich bereit bin, der jungen Generation zuzutrauen.
Ich habe die Jubiläumstaz – natürlich ganz altmodisch in Papierform – zurückgelegtund werde sie einem guten Freund, etwa 10 Jahre älter, als ich selbst es bin, per Brief zusenden. Ich denke, auch er wird seine Freude daran haben. Hans-Jürgen Sittek, Moers
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