das wetter:
Glaubenskrise
Das Flintenweib überfiel eine schwere Glaubenskrise. Zwar war sie seit Monden eine maßgebliche Kraft im berühmten christlichen Haufen, der sich die „Dreißig Pfarrer und das Flintenweib“ nannte. Mit ihrem Kutscherkreuz bot sie allen Mitstreitern stets Schutz, wenn sie nachts durch die Sprengel zogen und Ungläubige überfielen. Dann schnodderte das Flintenweib gar koddrig los, dass es den Gebarmten die Innenhaut nach außen drehte. Aber seit das Flintenweib Tjard Willbur getroffen hatte, ging ihr der stattliche Heidensmann nicht mehr aus dem Sinn. Kurzentschlossen entführte sie den Herrn der Humpen, übergab ihr Flintenweibamt einer vorbeiziehenden Piratin und ritt mit Tjard glücklich in den Sonnenuntergang. Fortan trieb ein neuer Haufen in allen Sprengeln sein Wesen: die „Dreißig Pfarrer und die Piratenbraut mit Holzbein“.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
