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Algerien: „Fröhlich“ für eine „neue Republik“

Der Rücktritt des langjährigen schwerkranken algerischen Präsidenten Abdelaziz Bouteflika vergangene Woche hat die wöchentlichen Massenproteste gegen sein Regime nicht beendet. Den siebten Freitag in Folge waren die Straßen und Plätze im Zentrum der Hauptstadt Algier überfüllt mit Demonstranten. Auch in anderen Städten protestierten die Menschen. Beobachter sprachen von Hunderttausenden. Auf Transparenten und in Sprechchören forderten sie eine Entmachtung der politischen Elite und eine „neue Republik“.

Die Anführer der Protestbewegung hatten zu „fröhlichen Demonstrationen“ aufgerufen, um das „diktatorische Regime friedlich zu stürzen“. Bouteflika hatte am vergangenen Dienstag seinen Rücktritt erklärt. Am Mittwoch erklärte der Verfassungsrat des Landes den Posten des Staatschefs offiziell für unbesetzt. Am kommenden Dienstag soll gemäß der Verfassung auf einer Sondersitzung beider Parlamentskammern der Vorsitzende des Oberhauses, Abdelkader Bensalah, als Übergangspräsident eingesetzt werden und muss dann innerhalb von 90 Tagen Neuwahlen organisieren. Allerdings stößt er bei den Demonstranten genauso auf Ablehnung wie Ministerpräsident Noureddine Bedoui. Die „drei B“ müssen alle weg, heißt es. (dpa, afp, taz)

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