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Hinkender Haftar

Blatt aus Sofia dreht mafiöse Sprachkapriolen

Sprachbildfoto: reuters

Journalistische Texte sollten leicht verständlich und doch pointiert sein. Die Sprachbilder sind deswegen bevorzugt der Alltagswelt ihrer Leser zu entlehnen, damit auch dem weltpolitischen Laien komplizierte Zusammenhänge anschaulich werden – etwa Verschiebungen im Machtgefüge libyscher Mordbrenner. Kurz: Der Leser soll dort abgeholt werden, wo er steht, wie es eine überstrapazierte Binse der Kommunikationsbranche empfiehlt. Die bulgarische Zeitung 24 Tschassa versuchte ihre Leser unlängst sprachlich an der Galopprennbahn abzuholen. Über den zuletzt glücklosen libyschen Warlord Chalifa Haftar schrieb sie laut dpa: „Wie jeder andere, der so oft seine Loyalität gewechselt hat, wird er letzten Endes von allen verlassen werden. Und er wird wie jedes hinkende Pferd enden, das die Rennwetten zum Scheitern gebracht hat.“ Wie aber enden bulgarische Rennpferde, die ihre Buchmacher zu Fall bringen? Mit Betonhufeisen in der Bucht von Warna? Und warum suchen bulgarische Zeitungsschreiber ihre Vergleiche ausgerechnet in der Halbwelt organisierten Verbrechens? Die Antwort darauf schläft vermutlich ebenfalls bei den Fischen.

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