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In welchem Ausmaß der Austausch mit KünstlerInnen von Visa-Restriktionen betroffen ist, möchte das deutsche Zentrum des Internationalen Theaterinstituts (ITI) über eine Umfrage herausfinden. Für den Direktor des ITI, Thomas Engel, gibt es „deutliche Anhaltspunkte, dass die Zahl der Fälle, in denen KünstlerInnen die Einreise nach Deutschland verweigert wird, in letzter Zeit zunimmt“. Entsprechende Anträge würden, besonders bei jungen KünstlerInnen, zunehmend unter Verweis auf die „fehlende positive Rückkehrprognose“ abgelehnt – ungeachtet dessen, ob es vertragliche Abmachungen gibt, künstlerische Begegnung oder Austausch aus öffentlichen Mitteln gefördert wird. Das ITI verspricht sich von dem Umfrageergebnis „fundierte Erkenntnisse über die Problemlage, die die Zusammenarbeit mit KünstlerInnen insbesondere aus Afrika zunehmend belastet“. Der von der Deutschen Unesco-Kommission initiierte Dialog von Kulturinstitutionen mit dem Auswärtigen Amt über die Probleme der Visavergabe müsse „fortgesetzt und intensiviert“ werden, betont Engel.

Für ihr Theaterstück „Saigon“ erhält die Autorin und Regisseurin Caroline Guiela Nguyen den mit 15.000 Euro dotierten Jürgen Bansemer & Ute Nyssen Dramatikerpreis 2019. „Saigon“ behandele vorurteilsfrei, aber mit starker Emotionalität das Ende des französischen Vietnamkriegs in Saigon und die Situation der Emigranten später in Paris. Nach Ansicht der Jury ist das Stück „ein richtungsweisender Schritt hin zu einem neuen politischen Theater“.