Öltanker vor Hamburg auf Grund gelaufen

„Halifax“ war mit 30.000 Tonnen Dieselöl beladen. Nachmittags gelang die Bergung. Elbverkehr blieb ungestört

HAMBURG taz ■ Ein Öltanker ist gestern früh gegen 1.30 Uhr in der Elbe auf Grund gelaufen. Die 164 Meter lange „Halifax“ fuhr sich in einer Kurve bei Glückstadt im Elbschlick fest, das unterhalb von Hamburg liegt. Das Schiff unter maltesischer Flagge war mit 30.000 Tonnen Dieselöl beladen, die aber nicht ausliefen. Ein erster Bergungsversuch scheiterte in den frühen Morgenstunden; erst am Nachmittag gelang es dann, den Tanker mit Schleppern freizubekommen.

Allerdings drohte von Anfang an keine Gefahr. Wie das Wasser- und Schifffahrtsamt Hamburg mitteilte, lag der Doppelhüllentanker mit dem größten Teil seines Rumpfes auf dem Grund auf, so dass nicht befürchtet werden musste, dass die Schiffshülle reiße. Zudem kam es nicht zum Stau auf der Elbe: Der Schiffsverkehr konnte die Unfallstelle ungehindert passieren.

Warum die „Halifax“ auf Grund lief, war gestern noch unklar. Die Unglücksstelle gilt als nicht besonders unfallträchtig, erklärte Detlef Wittmüß, der Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes. Allerdings müsse der Schiffsführer dort besonders aufmerksam sein, da er die Fahrtrichtung ändern muss.

Der Tanker konnte sich in der Nacht nicht mehr aus eigener Kraft befreien, weil die Ebbe einsetzte. Auf der Höhe von Glückstadt liegt die Elbe im Tidebereich – wo Ebbe und Flut wirken. Um die „Halifax“ zu bergen, wartete der Einsatzstab daher auf die Flut. In der Zwischenzeit wurden 1.800 Tonnen Dieselöl in ein Binnenschiff umgepumpt, damit der Tanker leichter wurde.

Gleichzeitig stabilisierte ein halbes Dutzend Schlepper die „Halifax“, damit der Öltanker nicht seitwärts kippte. Das Spezialschiff „Neuwerk“, das Öl von der Wasseroberfläche absaugen kann, überwachte die Unfallstelle. „Wir hatten keine Veranlassung, weitere Fahrzeuge zu holen“, erläuterte Wittmüß. GERNOT KNÖDLER