Neuer Stipendiat

Regierungskritischer türkischer Journalist kommt zur Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte

Der türkische Journalist und Schriftsteller Baris Ince ist neuer Stipendiat der Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte. Der 37-Jährige, der in seiner Berichterstattung sowohl den türkischen Staat als auch islamistische Gruppen regelmäßig kritisiert, kam am Montag in Hamburg an, wie die Stiftung mitteilte.

Der Chefredakteur der Zeitung Birgün – eine der wenigen verbliebenen regierungskritischen Publikationen in der Türkei – bleibe ein halbes Jahr in der Hansestadt, etwa um an nationalen und internationalen Schriftstellerkonferenzen teilzunehmen und sich mit Medienvertretern auszutauschen. Birgün ist eines der Zeitungsprojekte, das von der taz Genossenschaft unterstützt wird.

Ince war laut Stiftung nach einem Tweet, in dem er Schulklassen mit Jungen und Mädchen verteidigte, zu 21 Monaten Gefängnis verurteilt und von Islamisten mit dem Tod bedroht worden.

Die von Klaus von Dohnanyi gegründete Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte vergibt seit mehr als 30 Jahren Stipendien an Menschen, die sich in ihren Heimatländern für Demokratie und Menschenrechte einsetzen und deshalb bedroht werden. Das Stipendium ist derzeit mit monatlich 3.000 Euro dotiert. (dpa)