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Hängen an Hängen

Berge und Gebirge sind Massenmörder

Der Mensch an sich ist ein Dummkopf. Denn er treibt gern dumme Dinge. Statt in den herrlichen Niederungen seiner Existenz und mit beiden Beinen auf dem Boden zu bleiben, strebt er nach Höherem und kraxelt blöd Berge hin­auf. Trotz aller Warnungen vernünftiger Zeitgenossen, die stets darauf hinweisen, dass das Meer als einziger Sehnsuchtsort etwas taugt, weil es eine existenzielle Ferne und Freiheit vor Augen führt, will der gemeine Mensch ins Gebirge, obwohl oder vielleicht auch gerade weil es ihm die Sicht versperrt und die Gedanken verstellt. Der Berg ist ein Verbrechen, ja ein Massenmörder, besonders in Ansammlungen wie den Alpen. Denn der Berg ist tödlich. Wie der Schweizer Alpen-Club am Mittwoch mitteilte, sind im vergangenen Jahr „beim Bergsteigen, Bergwandern und anderen Aktivitäten 207 Menschen tödlich verunglückt“. 207 Opfer, die dem Ruf jedes verwarzten Huckels folgen mussten, um an Hängen zu hängen und abzustürzen vom Berg, der Sau! Diesem tödlichen Blutsauger, der still dasteht, als ob er kein Wässerchen trüben könnte! Den man allein wegen seiner schieren Arroganz, auf uns von oben herab zu gucken, verhaften und einsperren sollte. Ganz nach dem alten Spontispruch: „Weg mit den Alpen! Freie Sicht aufs Mittelmeer!“

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