unterm strich:
Danius verlässt Schwedische Akademie
Die erste Frau an der Spitze des Vergabekomitees des Literaturnobelpreises verlässt endgültig die Schwedische Akademie. Man habe entschieden, den Vorsitz von Sara Danius vorzeitig zu beenden, teilte die Akademie am Dienstag mit. Danius selbst schrieb in einer E-Mail an die Zeitung Dagens Nyheter, sie habe angeboten, als Vorsitzende in die Akademie zurückzukehren. Dies sei abgelehnt worden. Danius hatte ihre Arbeit als Ständige Sekretärin des Gremiums im Zuge des Belästigungs- und Korruptionsskandals bei der Akademie im April vergangenen Jahres niedergelegt. Offiziell war die Literaturwissenschaftlerin aber weiter Mitglied der Akademie geblieben, da deren Statuten damals keinen Austritt vorgesehen hatten. Diese Regeln wurden inzwischen geändert. Der Skandal bei der Schwedischen Akademie dreht sich um die mittlerweile ausgetretene Dichterin Katarina Frostenson und ihren Ehemann Jean-Claude Arnault. Dieser wurde Anfang Dezember von einem Berufungsgericht in Stockholm wegen Vergewaltigung zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Danius war seit 2013 Akademiemitglied und 2015 als erste Frau in der Geschichte der Akademie zur Ständigen Sekretärin der Institution ernannt worden.
Kulturminister zu Kolonial-Objekten
Die Kulturminister von Bund und Ländern feilen an einer gemeinsamen Position zur Restitution von Objekten aus der Zeit kolonialen Unrechts. Mit dem Papier soll die weitere Aufarbeitung der kolonialen Vergangenheit Deutschlands beschrieben werden. Vor allem soll es um den Umgang mit kolonialen Sammlungsobjekten in den Museen gehen. Auf der ersten Kulturministerkonferenz am 13. März geht es zudem um den Umgang mit NS-Raubkunst und um kulturpolitische Verantwortung in Zeiten rechtspopulistischer Angriffe auf Kunst- und Meinungsfreiheit.
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