: Viele Schlecker-Frauen noch immer ohne Job
INSOLVENZ Von den Ex-Mitarbeiterinnen mussten einige die Branche wechseln, andere sind arbeitslos
Rund drei Monate nach dem Aus für die insolvente Drogeriemarktkette Schlecker sind in Niedersachsen und Bremen noch rund 1.400 ehemalige Mitarbeiter ohne Job. 661 Schlecker-Frauen haben nach Angaben der zuständigen Arbeitsagentur neue Stellen gefunden – nicht alle blieben in der Branche.
Eine Frau in Vechta übernahm eine Imbissbude, in Wilhelmshaven betreut eine andere Kinder. Bei Osnabrück übernahm eine ehemalige Schlecker-Angestellte die geschlossene Filiale und eröffnet nun eine eigene Drogerie.
In Hannover beginnen vier Schlecker-Mitarbeiterinnen noch im September eine Ausbildung zur Stadtbahn-Fahrerin, berichtete ein Sprecher der örtlichen Verkehrsbetriebe. 175 ehemalige Angestellte haben sich bei der Arbeitsagentur inzwischen abgemeldet, weil sie zum Beispiel in Rente gegangen sind.
Durch die Schlecker-Pleite verloren in Niedersachsen und Bremen mehr als 2.200 Angestellte ihren Job. Von den 1.396, die noch auf Arbeitssuche sind, versuchen derzeit rund 900 den Neuanfang über ein Praktikum oder Weiterbildungsmaßnahmen. Helfen könnte auch eine frühere Kollegin: Sie machte sich im ostfriesischen Leer selbstständig – als Arbeitsvermittlerin.
Bundesweit sind von den ursprünglich 23.000 arbeitslos gemeldeten früheren Schlecker-Mitarbeitern nach den jüngsten Angaben der Bundesagentur von Anfang September noch über 15.000 auf der Suche nach einem neuen Job. Bisher hätten lediglich knapp 5.900 eine neue Stelle gefunden – 90 Prozent davon wieder im Verkauf. (dpa)