: Jan-Paul Koopmann
„Die Unheimlichen“ (Carlsen) sind eine wachsende Bibliothek des deutschen Kunstcomics und formvollendeter Genre-Trash in einem. Herausgeberin Isabel Kreitz lässt Kolleg*innen Gruselliteratur in ihrer je eigenen Handschrift erzählen. Die Serie ist ein Schaulaufen der wirklich Wichtigen – in erfrischend schlanken Büchern.
Verstörender Spaß hätten „Hänsel und Gretel“ am Hamburger Thalia Theater werden sollen. Mit Rammstein-Frontmann Till Lindemann auf opulent ausgestatteter Ekelbühne voller Zuckerzeug, Burgern und Kannibalen. Leider ist die Geschichte da auch schon wieder vorbei, hinter den großen Bildern rieb sich nur zäher Pop an flacher Hochkultur.
Nun wirklich nicht zu rechnen war mit der Revolution, obwohl der Termin seit 100 Jahren ausgemacht war. Die zwischendurch vergessene Novemberrevolution von 1918 hat Museen, Theater, Buchmarkt und Veranstaltungskalender geradezu überrannt und endlich haben sie alle lieb: die Genoss*innen mit den Gewehren.
Jan-Paul Koopmann ist Redakteur der taz in Bremen und schreibt über Kultur und ihre Folgen (Politik).
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