: Minister wollen Windmesse-Konflikt lösen
KÜSTENLÄNDER Chefs der Wirtschafts und Verkehrsressorts kündigten an, die Netze für Offshore-Strom schneller zu errichten und die A 20 zu bauen. Der Netzbetreiber Tennet soll staatlich unterstützt werden
Einen neuen Versuch, den Streit zwischen Husum und Hamburg um den Standort der Windenergie-Messe 2014 beizulegen, wollen Schleswig-Holstein und Hamburg unternehmen. Das kündigten der Kieler Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) und Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) am Montag am Rande einer Konferenz der norddeutschen Wirtschafts und Verkehrsminister in der Hansestadt an. „Noch in dieser Woche“ wollten sie sich zusammensetzen, um über mögliche Lösungen für den Konflikt zu sprechen. Zwei Windenergie-Messen in Hamburg und Husum gleichzeitig im September 2014 müssten vermieden werden. Kompromissgespräche zwischen den beiden Messegesellschaften waren vor gut einer Woche gescheitert.
Die Ressortchefs der fünf Küstenländer einigten sich zudem darauf, dass der Weiterbau der Küstenautobahn A 20 samt einem Elbtunnel zwischen Glückstadt (Schleswig-Holstein) und Stade (Niedersachsen) „ein wichtiges gemeinsames Projekt für ganz Norddeutschland“ sei. Meyer sagte, das Land werde einen Abschnitt nach dem anderen bauen und dementsprechend in der laufenden Wahlperiode bis 2017 die A 20 von Bad Segeberg bis zur A 7 in Angriff nehmen. Die Autobahn, an der seit 1992 gebaut wird, soll nach ihrer Fertigstellung fast von Polen bis nach Ostfriesland führen.
Um den Anschluss der Offshore-Windenergie an das Stromnetz auf dem Festland sicherzustellen, erwägen die Nord-Minister eine staatliche Lösung, um dem privaten Netzbetreiber Tennet zu unterstützen. Das niederländische Unternehmen verfüge nicht über die notwendige Kapitalkraft, um den Ausbau der Stromnetze allein zu stemmen.
Wie das Modell genau aussehen soll, ist aber noch offen. Mehrere der Minister kritisierten erneut Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU), der mit seinen Bemerkungen über einen abgebremsten Ausbau der Windenergie für Unruhe in der Branche gesorgt habe. (dpa/taz)