Unentschieden mit zwei Siegern

Wilder (l.) vs. Fury Foto: dpa

So kann man ein Unentschieden auch kommentieren. „Ich habe gewonnen“, sagte Schwergewichtsboxer Deontay Wilder (USA) nach dem WM-Kampf am Samstag im Staples Center von Los Angeles gegen Tyson Fury (Großbritannien). Sein Herausforderer widersprach: „Ich habe gewonnen.“ Fest steht, dass der 33-jährige Wilder seinen Titel des World Boxing Council (WBC) behalten wird und dass es zu einem Rückkampf kommen wird, auf den sich beide Herren schon freuen: „Ich bin sicher, dass wir da eine großartige Show zeigen werden.“ (Fury) Und: „Wo auch immer das Geld zu holen ist, ich bin dabei.“ (Wilder) Zunächst einmal will der 30-jährige Fury gegen den WBO-, IBF- und WBA-Weltmeister Anthony Joshua (Großbritannien) kämpfen. Vielleicht auch, weil er da noch einmal Geld abholen kann, ehe er wieder dem gefürchteten Puncher Wilder begegnet. Auch am Samstag hatte Wilder seinen britischen Herausforderer zweimal zu Boden gebracht. Fury ist mit 2,06 Meter Körpergröße und 116 Kilogramm selbst für einen Schwergewichtler schwer und lang. Für ihn sprach, dass er auch nach den Niederschlägen immer wieder in den Kampf zurückkommen konnte. Das überraschte auch, schaut man sich die jüngste Bilanz an: 2015 konnte er Wladimir Klitschko besiegen. Doch danach verlor er durch Kokain, Alkohol und Doping seine Profilizenz und seinen WM-Titel, sprach über Depressionen und Suizidgedanken und fiel noch mit rassistischen, sexistischen, homophoben und antisemitischen Äußerungen auf. Nun ist er also wieder da.