was tun in hamburg?:
Di, 4. 12., 19 Uhr, Literaturhaus
Allgegenwärtige Apparate
Überall Computer: So allgegenwärtig sind sie längst, dass sie zunehmend unsichtbar werden, hinter immer intuitiveren Interfaces zur zweiten Natur werden – zumindest, wenn man nicht einen Schritt zurücktritt, um einen anderen Blick auf diese „stummen Medien“ zu werfen. Gemeinsam mit dem Literatur- und Medienwissenschaftler und Herausgeber des Journals für digitale Ästhetik, Roberto Simanowski, nimmt Reinhard Kahl in seinem „Philosophischen Café“ im Literaturhaus am Dienstagabend eine distanzierte Perspektive ein und fragt: Sind all die kleinen Taschencomputer, die uns permanent begleiten, eigentlich Universalmaschine oder eher Universalprothese? Ist das passive Leben an die Stelle des Ideals von der Vita activa getreten? Und wie gehen wir damit angemessen um? Simanowski jedenfalls wettet auf die „Tugend der Kritik“, die Denkweisen und Handlungsprozeduren „entautomatisieren“ könne.
Fr, 13. 10., 19 Uhr, Desy, Notkestraße 85
Endlich Erfolg
Es ist ein ganz und gar unspektakuläres Leben, von dem der Schriftsteller und (unter anderem auch) taz-Wahrheitsseiten-Autor Gerhard Henschel seit 13 Jahren in seinem Martin-Schlosser-Zyklus erzählt. So unspektakulär, dass man schnell merkt: Das geht uns alle an, das ist eine große Chronik unser aller jüngeren Geschichte. Mit dem „Kindheitsroman“ ging es los, es folgten der „Jugendroman“, der „Liebesroman“, der „Abenteuerroman“, der „Bildungsroman“, der „Künstlerroman“, der „Arbeiterroman“ – und nun, endlich, der „Erfolgsroman“ (Hoffmann & Campe 2018, 608 S., 26 Euro). Endlich kann Schlosser vom Schreiben leben. Und über was er schreibt! Ein Jonglierfestival in Oldenburg, Besuche bei der Oma in Jever und bei Tantra-Workshops. So schön kann das Leben sein, wenn man bis dahin durchhält. Am Sonntagabend liest Henschel im Polittbüro, gemeinsam mit Frank Schulz und Christian Maintz. (matt)
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