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Chaostage in der Saar-Linken

Nach Lagerkämpfen muss nun auch Parteitag abgesagt werden

Bei ihren Machtkämpfen lassen die saarländischen Linken nichts aus: Im Juli hatten drei prominente Mitglieder der Vorstandsmehrheit „manipulative Machenschaften“ vorgeworfen und waren zurückgetreten. Anfang August kehrte eine Linke der Landtagsfraktion den Rücken, weil sie sich gemobbt fühlte. Und nun führt der Streit gar zur Absage des für Samstag geplanten Landesparteitags.

Seit Jahren ringen im Landesverband zwei Lager um Einfluss: „Lafo gegen Lavo“. Auf der einen Seite der Parteigründer und Fraktionschef Oskar Lafontaine, auf der anderen der Bundestagsabgeordnete Thomas Lutze und die verbliebenen Mitglieder des Landesvorstands. Letztere hatten sich nun mit der Parteijugend solid angelegt. Offenbar wollten sie verhindern, dass diese Delegierte auf den Parteitage schicken kann, die nicht auch Mitglieder der Linken sind. Dabei hatte die Partei vor zwei Jahren beschlossen, dass solid nach der Zahl seiner Mitglieder Parteitagsmandate erhält. Für den aktuellen Parteitag wären es 2 von 176 Delegierten gewesen. Doch der Landesvorstand weigerte sich, den Beschluss 1:1 umzusetzen. Solid zog vors Schiedsgericht und bekam nun Recht. Für eine Einladung ihrer zwei Delegierten zum Parteitag aber war die Frist verstrichen. Der Parteitag wurde abgesagt.

„Das ist ein unvorstellbarer Vorgang, der natürlich auch mit Kosten verbunden ist“, sagte Exlandesvorsitzende Astrid Schramm. Landes­chef Andreas Neumann begründete die Absage mit der „Sorgfaltspflicht gegenüber der Landespartei“. Im Mai 2019 werden allerdings im Saarland die Kommunalparlamente gewählt. Der Parteitag, mitsamt erwartetem Showdown der Linken-Lager, dürfte nun in den Wahlkampf fallen. Christoph Schmidt-Lunau

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