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MDR durfte Mafia-Doku nicht zeigen

Nach gemeinsamen Recherchen mit dem Spiegel wollte der MDR am vergangenen Mittwochabend eine Dokumentation über die armenische Mafia in Deutschland zeigen. Das verhinderte jedoch eine einstweilige Verfügung des Landgerichts Berlin vom Dienstag, die ein Angehöriger der armenischen Botschaft über seine Anwälte erwirkt hat. Dieser wehrt sich damit gegen Vorwürfe bezüglich seiner Person, die bereits am Wochenende im Spiegel veröffentlicht wurden und voraussichtlich auch im 30-minütigen MDR-Film erwähnt werden. Aufgrund der einstweiligen Verfügung hätte die Doku vor einer Ausstrahlung umgearbeitet werden müssen, laut einer Presseerklärung des MDR war dies zeitlich nicht mehr möglich. Stattdessen strahlten sie eine ältere Mafia-­Dokumentation am Abend aus. Der MDR möchte nun rechtliche Schritte gegen den Beschluss prüfen und die Recherchen fortführen. (taz)

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Bundeskartellamt will Unitymedia-Kauf durch Vodafone prüfen

Das Bundeskartellamt will die geplante Fusion von Vodafone mit dem Unitymedia-Mutterkonzern Liberty Global prüfen. Das verkündete das Bundeskartellamt am Donnerstag in Bonn. Im Einvernehmen mit dem Bundeswirtschaftsministerium sei die Verweisung des Fusionsfalls, soweit sich dieser auf Märkte in Deutschland auswirkt, von der Europäischen Kommission zum Bundeskartellamt beantragt worden. Mitte Oktober hatte die Vodafone Group bei der Europäischen Kommission angemeldet, dass sie einen Großteil der Geschäfte von Liberty Global in Europa, genauer gesagt in Ungarn, Rumänien und Tschechien, für insgesamt 18,4 Milliarden Euro übernehmen möchten. Der Präsident des Bundeskartellamtes, Andreas Mundt, erklärte, von den Wirkungen des Zusammenschlusses sei vor allem Deutschland betroffen. Er befürchtet durch die Übernahme von Unitymedia starke Veränderungen der Marktverhältnisse im Bereich Kabelfernsehen und Telekommunikation. Zusammen bedienen Unitymedia und Vodafone fast 15 Millionen der insgesamt rund 17,6 Millionen Kabel-TV-Haushalte. Der TV-Kabelnetzmarkt bekäme mit der Fusion einen neuen Großkonzern, der Kabelnetze in allen deutschen Bundesländern betreiben würde. Konkurrenten und Medienrechtler befürchten ein Quasi-Monopol. (epd)