: Boxverband will sich prügeln
Gafur Rachimow ist Usbeke mit russischem Pass und lebt in Dubai. Dem Milliardär wird nachgesagt, im Drogenhandel eine wichtige Rolle zu spielen; in den USA ist sein dortiges Vermögen eingefroren. Unstrittig wichtig ist Rachimows Rolle im Weltboxen. Ungewöhnlich nur, dass so ein Mann nicht bei den Profis, sondern beim Amateurverband „Association Internationale de Boxe“, kurz: Aiba, zum Präsidenten gewählt wurde. Noch ungewöhnlicher ist, dass das Internationale Olympische Komitee einen Mann mit Rachimows interessantem Ruf nicht an der Spitze eines Fachverbandes sehen möchte. Das IOC verlautbarte, Rachimows Wahl sei „nicht nur schlecht für die Reputation der Aiba, sondern auch für den Sport allgemein“; es droht der Ausschluss des Weltverbandes von den Olympischen Spielen in Tokio 2020. Interessant: nur die Aiba soll verbannt werden, die Boxwettbewerbe fänden dann unter der Regie des IOC statt. Auch der Deutsche Boxsport-Verband hat beim Aiba-Kongress in Moskau für Rachimow gestimmt. „Nirgendwo liegen Beweise vor, dass Rachimow in kriminelle Geschäfte verwickelt ist“, sagte DBV-Präsident Jürgen Kyas.
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