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Bilder zweier Ehen

Dafür wurde die taz nicht gegründet, sicher. Aber wenn doch Nachkriegs­norddeutschlands wohl glamourösestes Polit-Paar hinschmeißt! Aus gegebenem Anlass also: ein Rückblick auf Christian und Bettina Wulff in besseren Tagen

Von Alexander Seelmann-Eggediehl

Mitte Februar, da lächelten sie noch gemeinsam in die Kameras: in Berlin, bei der Berlinale. Danach wurde es öffentlich stiller um den frühere Bundespräsidenten Christian Wulff und seine Ehefrau Bettina. Nun haben sich der 59- und die 45-Jährige erneut getrennt: Das sagte beider Rechtsanwalt Christian Schertz am Dienstag der deutschen Präsidenten-, nein, Presseagentur (dpa). Der Jurist bestätigte damit, was zuvor die Bunte von den Dächern gepfiffen hatte. „Als Anwalt der Familie Wulff kann ich Ihnen bestätigen, dass sich Bettina und Christian Wulff einvernehmlich getrennt und alle damit zusammenhängenden Fragen übereinstimmend geregelt haben“, so Schertz. Er bat darum, die Privatsphäre der Familie zu respektieren, die Kinder und so. Seine Mandant*innen würden „nichts Weiteres erklären“.

Die Ehe der Wulffs war einerseits eine ganz normale Beziehung mit Höhen und Tiefen – aber anders als bei den allermeisten anderen Eheleuten begleitete großes mediales Interesse hier jedes Auf, und vielleicht mehr noch jedes zuverlässig folgende Ab. Die Wulffs hatten 2008 standesamtlich geheiratet, damals war der CDU-Politiker noch Ministerpräsident in Niedersachsen. Kurz darauf kam der gemeinsame Sohn zur Welt, heute zehn Jahre alt. Aus erster Ehe brachte Christian eine inzwischen erwachsene Tochter mit, auch Bettina Körner-nun-Wulff hatte einen Sohn. Das Paar zog in Burgwedel bei Hannover in ein rotes Klinkerhaus, 2010 folgte dann der Umzug nach Berlin: Da war Christian mit 51 Bundespräsident geworden. Und Bettina avancierte zur ungewohnt coolen Präsidentengattin: trug ein Tattoo, spielte Basketball und performte obendrein junge, strahlende Mutterschaft.

Nachdem die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Vorteilsannahme ein Ermittlungsverfahren gegen den Bundespräsidenten eröffnete, trat er im Februar 2012 vom hohen Amt zurück. Und das Ehepaar trennte sich im folgenden Jahr, reichte die Scheidung ein. Anfang 2014 sprach das Landgericht Hannover Wulff von allen Vorwürfen frei – und das Paar näherte sich wieder an; die Scheidung wurde gestoppt, und im Mai 2015 erklärten beider Anwälte, die Bettina und der Christian seien wieder ein Paar. Es folgten: kirchliche Trauung, Familienleben, Neubau eines Hauses in der Nähe des früheren. Christian nahm wieder vermehrt öffentliche Termine wahr. Vor knapp einem Monat geriet Bettina in die Schlagzeilen: Die Staatsanwaltschaft Hannover ermittelt wegen einer Alkoholfahrt.

Was nun kommt, dazu äußerte er sich Anwalt Schertz nicht weiter. Dem Fachmagazin Gala hatte Bettina im vergangenen Jahr gesagt: „Ich würde meinen Mann immer wieder heiraten. Wir sind durch eine schwere Phase gegangen und uns anschließend wie neu begegnet.“

Die taz-nord-Glamourredaktion fiebert mit – und erinnert an schöne, vergangenen Zeiten.

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