: Stäbler zeigt Stolz
IOC-Boss Thomas Bach eilte von seinem bequemen Tribünenplatz in die schweißgetränkte Aufwärmhalle, um dem alten und neuen Ringer-Weltmeister Frank Stäbler eine „unmenschliche Leistung“ zu attestieren. Was war passiert? Der deutsche Ringer hatte knapp gegen den ungarischen Lokalmatador Balint Korpasi gewonnen. Der 29-Jährige verdrückte danach Tränen, zog eine Sonnenbrille auf, lief eine Ehrenrunde mit der deutschen Fahne und feierte mit der deutschen Fan-Kolonie. „Nicht eins, nicht zwei – sondern drei“, rief Stäbler seinen Anhängern zu, die ihren Liebling mit „Franky“-Sprechchören feierten. Damit fasste der Griechisch-Römisch-Spezialist vom KSV Musberg selbst zusammen, was ihm gelungen war: Nach den Goldmedaillen 2015 (66 kg) und 2017 (71 kg) machte sich Stäbler durch seinen Sieg in der Kategorie bis 72 kg zum ersten Ringer, der Titel in drei unterschiedlichen Gewichtsklassen gewonnen hat. „Das Unmögliche ist gelungen“, sagte der Champion, der seine bisher letzte Niederlage vor zwei Jahren gegen eben jenen Korpasi kassiert hatte: „Ich wollte alle meine Freunde und meine Familie stolz auf mich machen – für die Ewigkeit.“
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