„Knochen kommt zum Hund“

Bürger präsentieren Selbst-Beteiligung

■ 48, ist freischaffender Grafikdesigner und hat die selbstorgansierte Bürgerbeteiligung zur Großen Bergstraße mitorganisiert.

taz: Herr Kohl, die Altonaer Parteien haben sich wenig für Ihre selbstorganisierte Bürgerbeteiligung zur Großen Bergstraße interessiert. Was versprechen Sie sich davon, das Ergebnis ins Altonaer Rathaus zu tragen?

Johannes Kohl: Wenn der Hund nicht zum Knochen kommt, muss der Knochen zum Hund kommen. Wir geben nicht auf, eine echte Bürgerbeteiligung zu fordern – und ein Bürgergremium, in dem Dinge, die den Stadtteil angehen, besprochen werden, bevor sie beschlossen sind.

Was ist Ihr Ergebnis?

Es haben sich viele Menschen informiert, das ist wichtig. Auf Stimmkarten haben wir Meinungen gesammelt. Wünsche, wie sie sich die Gestaltung des Goetheplatzes vorstellen, konnten skizziert werden. Viele haben die Pläne des Bezirks und des Investors abgelehnt, weil das Gebäude viel zu groß ist. Auch der Oberbaudirektor Jörn Walter hat im Vorfeld einen Gegenvorschlag gemacht.

Wie haben die Bezirksfraktionen auf die Kritik reagiert?

Grundsätzlich haben sie versucht, darüber hinwegzugehen. Es wurde immer wieder betont, dass sowieso alles schon entschieden sei. Auf unserer Veranstaltung haben Sie durch Abwesenheit geglänzt. Nur ein FDP-Vertreter kam, um unsere Aktion im Nachhinein kleinzureden.

Wie geht es weiter?

Der Bezirk hat jetzt einen Bauvorbescheid erteilt, im Wesentlichen ist also schon alles durch. Für den Bauantrag soll es jetzt eine Bürgerbeteiligung geben. Dürfen wir also über die Fassade diskutieren? INTERVIEW: LKA

15 Uhr, Altonaer Rathaus