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Brandenburg und Berlin wollen Neubau fördern

Angesichts wachsender Wohnungsnot und steigender Mieten wollen Brandenburg und Berlin gemeinsam den Bau neuer Mehrfamilienhäuser fördern. Dabei sollten die Potenziale nicht nur im Speckgürtel rund um die Hauptstadt genutzt werden, sagte die brandenburgische Infrastrukturministerin Kathrin Schneider (SPD) am Montag vor einer Fachkonferenz zur Wohnungspolitik in Potsdam. „Beispielsweise verfügen die Städte in der zweiten Reihe über Wohnraumangebote, die den Berliner Markt entlasten können.“

Die Berliner Wohnungsbaugesellschaften seien inzwischen in Einzelfällen auch über die Landesgrenze hinaus aktiv, erläuterte Berlins Bausenatorin Katrin Lompscher (Linke). Das Land Berlin besitze in Brandenburg rund 16.000 Hektar Fläche, darunter rund 1.400 Hektar in Siedlungsgebieten.

Ebenso wie Schneider betonte Lompscher, dass es der Politik nicht um die Förderung des Baus von Einfamilienhäusern, sondern um deutlich mehr Mehrfamilienhäuser in den Städten gehe. „Denn nur dort lässt sich wirtschaftlich die notwendige Verkehrsanbindung und die übrige Infrastruktur schaffen“, meinte Schneider.

Brandenburg hat ein Förderprogramm in Höhe von 100 Millionen Euro aufgelegt, um den Neubau von bezahlbarem Wohnraum zu unterstützen. Gesellschaften und private Investoren können im sozialen Wohnungsbau bei Neubauten ab sofort statt bisher maximal 1.800 Euro bis zu 2.500 Euro pro Quadratmeter beantragen. Der Großteil dieser Förderung läuft allerdings als Darlehen.

Der Druck auf den Wohnungsmarkt sei beträchtlich gestiegen, weil in den vergangenen Jahren jeweils rund 30.000 Neubürger nach Brandenburg gezogen seien, erläuterte der Chef des Städte- und Gemeindebundes, Jens Graf. „So kommt jedes Jahr eine Kleinstadt hinzu.“

Dies führe dazu, dass die Mieten nicht nur für die unteren Einkommensschichten, sondern auch für Bezieher mittlerer Einkommen in bestimmten Regionen unerschwinglich würden, klagte der Vorsitzende des Mieterbunds in Brandenburg, Rainer Radloff. „Zehn bis zwölf Euro netto kalt ist auch für Bezieher mittlerer Einkommen wie Polizisten oder Krankenschwestern nicht mehr bezahlbar.“ (dpa)

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