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Chert LüddeZeichen setzen, Zeichen lesen

Was für ein Glück, dass Galeristin Jennifer Chert vor ein paar Jahren auf Ruth Wolf-Rehfeldt aufmerksam wurde. Nun läuft die zweite große Ausstellung der Künstlerin, die seit den 1970er Jahren in der DDR ein erstaunliches Werk von Schreibmaschinengrafiken auf ihrer „Erika“ zusammentippte, bei Chert Lüdde. Es ist eine herrliche Schau, in der man auch lernen kann, dass sich Wolf-Rehfeldt keineswegs auf Type­writings beschränkte. Zu sehen sind außerdem Collagen und links abgebildete „Käfigwesen“. Die Wandinstallation hatte sie 1989 für einen Kindergarten in Ostberlin entworfen. Dann fiel die Mauer und sie wurde nie realisiert, bis vor Kurzem. Auch eine ganz neue Arbeit gibt es, einen Stempel, den man auf Blankopostkarten ausprobieren kann. „Nichts Neues“ steht darauf. Halbironisch ist das zu verstehen, schließlich hat Wolf-Rehfeldt tatsächlich 1989 mit der Kunst aufgehört. Sehr schade ist das. Mehr zu entdecken wird es aber geben: Chert Lüdde bereiten momentan das Mail-Art-Archiv von Ruth Wolf-Rehfeldt und Robert Rehfeldt auf. (bsh)

Bis 10. 11., Di.–Sa. 12–18 Uhr, Ritterstr. 2A

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