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Notizbuch: Die Möglichkeit eines Lächelns

Michel Houellebecq hat der Welt bereits einige intensive Fotos geschenkt. Mir-doch-egal-Frisuren, Zigaretten in gespreizten Fingerhaltungen, gewagte Jacken, noch gewagtere Mimiken – mit modernen Konzepten des Autorenmarketings hatte das nichts zu tun. Oft machte man sich auch Sorgen. Auf soliden Lebenswandel ließen die Bilder nicht schließen. Und nun dies. Auf den Fotos, die in den vergangenen Tagen um die Welt gingen, trägt der französische Literaturstar ordentlich gekämmte Haare, und er steckt in einem Anzug, der einen an die Serie „Mit Schirme, Charme und Melone“ erinnert, um den Mund spielt die Möglichkeit eines Lächelns. Carla Bruni, die Sängerin und Frau eines früheren französischen Präsidenten, hat die Fotos gemacht und auf Instagram veröffentlicht. Offenbar hat Michel Houellebecq nämlich geheiratet, und Carla Bruni war eingeladen, im Gegensatz zur übrigen Welt. Die Schriftsteller sieht auf den Bildern, nun ja, fast glücklich aus. Muss man seine Bücher nun anders lesen? Weniger kaputt, eher in Richtung lustig? Ein Zitat fällt einem ein. „Ja, aber, so finster bin ich auch wieder nicht, oder? Ich habe diesen Ruf, aber ich finde mich nicht finster, in meinem Privatleben jedenfalls nicht.“ Notiz an einen selbst: Man könnte sich doch mal bemühen, sich Houellebecq als glücklichen Menschen vorzustellen. drk

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