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Archiv-Artikel

Sparkurs überlebt

Volkshochschule startet neues Kursangebot, allerdings um 10 Prozent reduziert. 25 Stellen weniger

Wer als alter Liebhaber von Volkshochschulkursen in diesen Tagen am Kiosk den neuen Kurskatalog erwirbt, wird nicht enttäuscht. Ja, es gibt sie noch, die breite Paletette von Schreiblernseminaren, Flirtkursen bis hin zu Tibetisch-Buddhistischer Meditation. Und das, obwohl der Senat seinen Zuschuss an die VHS in diesem Jahr 2,1 Millionen auf 5 Millionen Euro kürzte.

„Die gute Nachricht ist: wir sind noch da – mit unserem Gesamtangebot“, erklärte gestern Hannelore Bastian, die nach dem Weggang von VHS-Direktorin Sabine Schlüter zum neuen Dreier-Leitungsteam gehört. Zu den neuen „Highlights“ zählen beispielsweise Kurse für Menschen, die einen „Kampf mit der häuslichen Ordnung“ führen, „Angst vorm Autofahren“ haben oder ein Schreibworkshop zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006.

Allerdings wurde die Zahl der Kurse um rund 10 Prozent auf 6.300 reduziert. Weggelassen habe man vor allem „Paralellkurse“, berichtet Bastian. Und bei „neuen Trends im Bereich der kulturellen Bildung“ sei man jetzt „vorsichtiger“, ergänzt Hans-Hermann Groppe von der Programmentwicklung.

Die Gebühren wurden im Schnitt zehn Prozent teurer, ein Malkurs beispielsweise ist für rund 93 Euro, Englisch für 80 Euro zu haben. Von dem verbleiben Geld am meisten gefördert werden sollen Kurse für Bildungsbenachteiligte und Anfänger, während solche für Fortgeschrittene teurer sind. Auch die Ermäßigungen für Schüler und Arbeitslose wurden von 50 Prozent auf zehn beziehungsweise 25 Prozent reduziert, wobei der Senat just berät, ob dies so wirklich familienfreudlich ist.

Ob und wieviel Geld durch die Teilnehmerbelastung gespart wird, konnte der kaufmännische Leiter Uwe Gsänger denn gestern auch gar nicht sagen. Der Löwenanteil wird ohnehin durch Abschaffung der Hauptschulkurse – 900.000 Euro – und die Reduzierung des Mitarbeiterstabs um 25 Stellen – 1 Million Euro – erbracht. Mehr als halbiert wurde übrigens besagte Abteilung „Programmentwicklung“. Sie heißt deshalb jetzt „Programmqualität“ und soll über die bestehenden Kurse wachen. Kaija Kutter