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Streit um den Wippen-Standort

Architekt will das Einheitsdenkmal vor dem Schloss, nicht auf der Reichstagstagswiese

Der Mitgestalter des geplanten Einheitsdenkmals ist gegen den vorgeschlagenen Standort vor dem Bundestag. Die Reichstagswiese sei für das Freiheits- und Einheitsmahnmal „als Ort falsch“, sagte der Stuttgarter Architekt Johannes Milla der Berliner Zeitung. Gern werde vergessen, „dass das Denkmal beschlossen wurde, um die friedlichen und mutigen Revolutionäre zu ehren und nicht um der Festlichkeiten der staatlichen Wiedervereinigung zu gedenken“. Für den Denkmalstandort auf den Schlossplatz spreche, das hier „viele historische Schichtungen ablesbar sind“.

Zur Kritik an der Form des Denkmals, das als begehbare Schale gebaut werden soll, sagte Milla, man solle Gestaltungsfragen nicht vom Mehrheitsgeschmack abhängig machen. „Dann würden in deutschen Museen womöglich nur Sonnenuntergänge mit röhrenden Hirschen hängen.“ Mitte Juli hatte der Haushaltsausschuss die Freigabe der veranschlagten 17,1 Millionen Euro vertagt. Eine Fertigstellung zum 30. Jahrestag des Mauerfalls im kommenden Jahr ist damit unrealistisch. (epd)

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