Sylvia Prahl sucht nach den schönsten Spielsachen:
Ist man dem Alter entwachsen, in dem alles Niedergeschriebene hieroglyphenähnlich war, entwickeln die echten Hieroglyphen der Ägypter magische Anziehungskraft. Nicht nur, weil sie zu den ältesten Schriften der Welt gehören, die Entschlüsselung der Zeichen macht Spaß und eröffnet aufregende Details über altägyptisches Leben. Das Neue Museum lädt Sprachdetektive ab 9 Jahren am Sonntag um 14 Uhr zum zweistündigen Workshop „Hieroglyphen – Schreiben wie die alten Ägypter“. Die Kids erfahren dort Spannendes über die Zeichen und lernen, sie zu lesen, und zu schreiben, natürlich auf echtem Papyrus (Kosten: 9 €, Anmeldung über www.smb.museum).
Hat man die gefühlt kilometerlange Schlange vor dem Freibad der Wahl durchgestanden und ein Plätzchen im Wasser für sich reklamieren können, könnte sich nach der Abkühlung der Tatendrang an den Beckenrand verlegen. Im Freizeitbad Humboldthain in Gesundbrunnen versüßt der Kunst-Kiosk Tropez mit dem Programm 1,2,3 Soleil jungen Badenden den Sommer. In dieser Woche ist das Thema „Operndorf Afrika – Audiomapping 1: TROPErndorf“. Die Kids leihen sich am Kiosk Kopfhörer aus, erkunden in der Zeit zwischen 10 Uhr und 19 Uhr das Freibad und erleben dabei ein Abenteuer im Operndorf in Burkina Faso. Klimatechnisch haut das ja schon mal ziemlich gut hin.
Opernmusik ist zwar nicht vertreten, aber bei den 24 Songs, die Patricia Parisi für den ersten Milchsalon-Sampler ausgewählt hat, fehlt sonst kaum eine musikalische Stilrichtung. Da gibt es den Weirdo-Pop-Song „Bestellt“ von Bummelkasten, den HipHop-Smasher „Du bist aber groß geworden“ der Hamburger Deine Freunde, Sonnenschein-Pop von 3Berlin („Nur für Kinder“), Western-Ska von Randale („Besserwisser“), die Mukketier-Bande fehlt auch nicht und swingt mit Country-Feel die Story von Heiner, dem „Vegetarischen Schwein“, die Musikerklärinnen von Eule findet den Beat droppen den „Punk-Song“, Radau kreuzen mit „40.000 KM“ Disco mit Schlager, die Kreuzberger Lokalmatadorin Suli Puschban shuffelt sich mit „Don’t Panic, keine Panik“ durch die Neue Deutsche Welle, und die Krawallbrüder von Café Unterzucker bauen mit dem Ferienübersong „Autogrill“ eine Brücke vom bayerischen Heartland nach Griechenland: pumpende Bierzelt-Tuba und trällernde Bousouki sind einfach füreinander gemacht, dazu streut Johannes Stankowski den Kids mit „Mukkeltag“ Yacht-Musik in die Gehörgänge. Obacht: Überhitzungsgefahr wegen durchgängiger, mal relaxter und mal wilder Booty-Schüttelei (www.milchsalon.de, Milchsalon Vol. 1, 15 €).
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