kälte, cash und kein käufer
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Das Museum lockt mit kühlen Temperaturen

Gesund kann das nicht sein, bei 30 Grad Raumtemperatur Zeitungsseiten zu produzieren. Besser wäre es, man wandelte durchs Museum. Darauf wies am Freitag der Pressesprecher der Staatlichen Museen zu Berlin, Markus Farr, hin: „Unsere Häuser werden nach Möglichkeit auf einer Temperatur von 18 Grad gehalten, weil das das ideale Klima für Kunstwerke ist. Deswegen ist es unglaublich schön, bei 34 Grad Hitze in ein Museum zu gehen.“ Die fünf Häuser der unter Unesco-Schutz stehenden Museumsinsel, das Stadtmuseum, das Deutsche Historische Museum und die Berlinische Galerie sind mit ihren sommerlichen Besucherzahlen jedenfalls zufrieden. Unsereins muss sich mit kalten Wadenwickeln und Speiseeis begnügen.

Die Produktion des Geldes findet ohne uns statt

Ann Pettifor ist von einer unabhängigen Jury als Trägerin des Hannah-Arendt-Preises für politisches Denken 2018 ausgewählt worden. Die Jury lobt die kritische Arbeit der südafrikanischen, in Großbritannien tätigen Ökonomin zum globalen Finanzsektor und zur Geldproduktion der Banken. Pettifor erläutere „sehr eindringlich die politischen und gesellschaftlichen Auswirkungen der gegenwärtigen Geldproduktion“, wie sie vorwiegend von Banken betrieben wird. Sie kritisiert ein Finanzsystem, das weitgehend abseits der Öffentlichkeit und der politischen Kontrollen agiert. Pettifors Anliegen ist die „Stärkung politisch-demokratischen Handelns“ der Bürgerinnen und Bürger. Die Verleihung des mit 10.000 Euro dotierten Preises findet am 7. Dezember 2018 im Bremer Rathaus statt. Stifter des Preisgeldes sind die Heinrich-Böll-Stiftung und der Senat der Freien Hansestadt Bremen, die zusammen mit dem Verein Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken e. V. die Auszeichnung vergeben. Ann Pettifors Buch zum Thema erschien 2018 auf Deutsch unter dem Titel „Die Produktion des Geldes. Ein Plädoyer wider die Macht der Banken“ bei der Hamburger Edition.

Das Haus von Rosa Parks findet keinen Käufer

Das Haus der US-amerikanischen Bürgerrechtsaktivistin Rosa Parks (1913–2005), das der Künstler Ryan Mendoza mehrere Monate lang in seinem Garten in Berlin ausgestellt hatte, hat bei einer Auktion in den USA keinen Käufer gefunden. Das Holzhaus mit Spitzdach und zwei Stockwerken war vom New Yorker Auktionshaus Guernsey’s auf bis zu drei Millionen Dollar (etwa 2,6 Millionen Euro) geschätzt worden. Bei der Auktion am Donnerstag in New York bot aber niemand das Mindestgebot von einer Million Dollar, meldete dpa. Parks gilt als Ikone der schwarzen US-Bürgerrechtsbewegung, seit sie sich 1955 weigerte, ihren Platz im Bus für einen Weißen zu räumen. Das Haus war im Besitz der Familie des Bruders von Rosa Parks, Sylvester McCauley. Dann sollte es abgerissen werden, bis Rosa Parks’ Nichte Rhea ­McCauley es für 500 Dollar kaufte. Sie versuchte es zu retten und traf schließlich den in Berlin lebenden Künstler Ryan Mendoza. Er verschiffte das Haus nach Berlin und baute es 2017 auf seinem Grundstück im Stadtteil Wedding wieder auf. Anfang des Jahres kehrte das Haus über den Atlantik zurück in die USA.