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Archiv-Artikel

das wichtigste Minihausse an Jobbörse

Letzte Zahlen vor der Wahl: Im August suchten 4.728.325 Menschen oder 44.000 weniger einen Job

NÜRNBERG dpa/rtr ■ Im letzten Monat vor der Bundestagswahl ist die Zahl der Erwerbslosen um 44.000 auf 4.728.325 zurückgegangen. Dies ist der stärkste Rückgang in einem August seit 1994. Die Quote verringerte sich nach Angaben der Bundesanstalt für Arbeit (BA) um 0,1 Punkte auf 11,4 Prozent. Saisonbereinigt sank die Zahl der Arbeitslosen um 12.000. Im Vergleich zum August 2004 waren knapp 382.000 Menschen mehr arbeitslos gemeldet. Rechne man die seit Jahresanfang als arbeitssuchend registrierten Sozialhilfeempfänger ab, so schrumpfe der Abstand sogar auf 82.000, betonte die BA. Im Westen wurden 3.166.000 Arbeitslose gezählt, 7.000 weniger als im Juli. Im Osten sank die Erwerbslosenzahl um 37.000 auf 1.562.000.

BA-Chef Frank Weise erklärte, er sehe zwar Besserungstendenzen am Arbeitsmarkt, aber noch keinen Hinweis auf einen Aufschwung. BA-Vorstandsmitglied Heinrich Alt erkennt jedoch mehrere Hinweise darauf, „dass der Arbeitsmarkt besser dasteht als vor einem Jahr“: Das Stellenangebot sei deutlich gestiegen, weniger Menschen hätten sich arbeitslos gemeldet und mehr im August eine neue Stelle gefunden. Auch der Rückgang sozialversicherungspflichtiger Arbeit sei offenbar zum Stillstand gekommen.

Dem Verdacht, die BA könne mit Blick auf die Bundestagswahl – wie 1998 – mit arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen die Zahl der Jobsucher gesenkt haben, trat Alt entschieden entgegen: „Die aktive Arbeitsmarktpolitik hatte im August nur geringe Entlastungswirkung.“ So liege die Zahl der Ich-AGs mit 312.000 nur 2.000 höher als im Juli. Die Ein-Euro-Jobs nahmen nur um rund 4.000 auf etwa 235.000 zu.