: Mobilfunkantennen sind schädlich
betr.: „Mit dem Anruf kommt der Smog“, taz vom 26. 8. 05
In dem Artikel leiten Sie schnell auf das Handy über: „Wenn, dann muss man sich beim Handy sorgen.“
Es ist darauf hinzuweisen, dass es eine Anzahl von Studien gibt, die Risiken in der Umgebung von Mobilfunkantennen gefunden haben. Ganz wichtig ist dabei die TNO-Studie, die unter simulierten Bedingungen im Labor (und am Menschen) Einflüsse auf das Wohlbefinden und die kognitiven Fähigkeiten gefunden haben. Auch gibt es Hinweise, dass der Schlaf erheblich gestört wird.
Insbesondere in Skandinavien sind mittlerweile einige „statistisch auffällige“ Studienergebnisse veröffentlich worden, die Zusammenhänge zu verschiedenen Krebsarten und den Mobilfunkantennen herstellen (auch wenn hier keine direkte kausale und biologische Begründung aufgrund der Studie möglich ist). Solche Studienergebnisse sind auch in anderen Ländern (wie Israel) wiederholt aufgezeigt worden.
Nach der zitierten Kurzanalyse von BFS-Mitarbeiter Amansberger ist Vorsicht beim Thema Mobilfunk angebracht, keine Panik. Aber als vorsichtiger Mensch kann man sich den Sendemasten nicht entziehen. Vorsicht würde bedeuten, die Technologie nicht so forciert voranzutreiben, sondern GSM-Masten in ausreichender Entfernung von Häusern und Bauernhöfen zu errichten und die Forschungsergebnisse der nächsten Jahre abzuwarten. Nicht das GSM-Masten einen sichereren Ruf hätte, sie lassen sich aber viel weiter weg von menschlichem und tierischem Leben installieren als die UMTS-Masten, neben denen letztlich mehr Menschen schlafen müssen (aber aufgrund der Technologie vielleicht nicht können).
Und wie wird eigentlich die Vorsicht in die Öffentlichkeit weitergegeben? In England, Frankreich und auch in Deutschland wird von offiziellen Stellen auf mögliche Gefahren für Kinder hingewiesen. Diese Information kommt beim Endverbraucher kaum an, denn „hierzulande bekommt ein Kind das erste Funktelefon, sobald es neun ist“. Natürlich sind Kinder und Jugendliche ein starker Umsatzmarkt fürs Mobiltelefonieren und Downloaden von Klingeltönen.
Im Artikel wird auf kranke Vieltelefonierer in Schweden hingewiesen, die veraltete analoge Geräte benutzten. Letztlich veraltet in der Handytechnologie alles ziemlich schnell. Auch derzeit sind GSM und UMTS in Hinblick auf HDSPA und Co. schon wieder veraltet. Und bei über 350 Handy-Gerätetypen (siehe Artikel „Belastete Produkte“) hat es die Forschung schwer, die schon aufgezeigten Gesundheitsgefahren zu replizieren.
Zu danken ist der taz, dass sie dieses Thema endlich aufgegriffen hat. Ich hoffe, dass ihr auch die Ungereimtheiten des Themas weiterverfolgt und veröffentlicht. HERIBERT RAMROTH, Heidelberg