: taz Salon: Was bleibt von Marx?
200 Jahre nach Marx' Geburtstag fragen sich manche: Sind mit dem real existierenden Sozialismus auch die Ideen von Karl Marx gescheitert? Im gut besuchten taz Salon herrschte Einigkeit, dass das nicht sein könne: Marx sei kein Utopist gewesen, zumindest nicht nach der gescheiterten Revolution von 1848, sagte Ulrike Herrmann, Wirtschaftskorrespondentin der taz. Seine bis heute gültige Bedeutung liege in der analytischen Stärke, mit der er die kapitalistische Wirtschaftsweise als Kraft der produktiven Zerstörung beschreibt. Der Kapitalismus schaffe zwar Wohlstand, zerstöre aber gleichzeitig den Planeten. Die Historikerin Christina Morina ordnete Marx zugleich historisch ein: Erst Engels habe aus dem Marx einen -ismus gemacht. Aber „das, was 1917 in die Wirklichkeit übertragen wurde, hat mit beiden nichts zu tun“.
Foto: Nikolai Wolff/fotoetage
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