piwik no script img

Gespräch im Garten

Bajuwarische Idylle mit Altmeister Beckstein

Altmeisterfoto: reuters

Wir konnten es uns gestern kaum erklären, warum wir kichern mussten über die Meldung der Nachrichtenagentur epd: „Günther Beckstein kommt nach Eutin.“ Das ist mal eine Nachricht in diesen schwierigen und aufgeregten Zeiten voller Trump-Erbrochenem und Söder-Durchfall. Der frühere bayerische Ministerpräsident Beckstein werde zu Gast im „Garten am frischen Wasser“ an der Seepromenade des Eutiner Sees sein, hieß es weiter und wir giggelten bei der Vorstellung, wie der 74-jährige Grauhaardackel „mit Propst Peter Barz über diverse Lebensthemen sprechen“ wird. Mehr Idylle geht nicht in unseren fiebrig hektischen Tagen, und wir erinnerten uns an ferne Zeiten: „Es war eine liebe Zeit, die gute, alte Zeit. Das Bier war noch dunkel, die Menschen war’n typisch, die Burschen schneidig, die Dirndl sittsam und die Honoratioren ein bisserl vornehm und ein bisserl leger. Es war halt noch vieles in Ordnung damals.“ So hieß es seinerzeit in der bajuwarischen Idyllenbeschwörung. Da könnte allenfalls Petrus stören. Weshalb wir endgültig losprusten mussten beim letzten Satz: „Bei Regen findet die Veranstaltung im Rittersaal des Eutiner Schlosses statt.“

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen