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Europa hat seinen Preis

OSLO afp/dpa | Inmitten ihrer bislang schwersten Krise erhält die Europäische Union den Friedensnobelpreis 2012. Die europäische Integration habe dem Kontinent Frieden, Aussöhnung und Demokratie gebracht, erklärte das norwegische Nobelkomitee am Freitag in Oslo. Die Entscheidung fand weltweit größtenteils große Zustimmung.

Die EU habe geholfen, aus einem „Kontinent des Krieges einen Kontinent des Friedens zu machen“, sagte der Vorsitzende des Nobelkomitees, Thorbjørn Jagland. Insbesondere der Feindschaft Deutschlands und Frankreichs sei ein Ende bereitet worden. Ein Krieg der beiden Staaten sei heute „undenkbar“.

Die europäische Einigung habe auch geholfen, in Spanien, Portugal und Griechenland nach Ende der Militärdiktaturen die Demokratie zu stärken, erklärte das Nobelkomitee. Einen weiteren Beitrag zum Frieden habe die Osterweiterung der EU nach dem Zusammenbruch des Ostblocks geleistet.

Unklar blieb, warum ein norwegischer Rundfunksender den Preisträger eine Stunde vorab verkünden konnte. Spekulationen machten die Runde, dass Gegner der Entscheidung dem Komiteechef den „Spaß verderben wollten“.

Der Preis wird offiziell am 10. Dezember übergeben. Völlig offen ist noch, wer die Auszeichnung entgegennehmen wird und was mit dem Preisgeld von umgerechnet rund 924.000 Euro passieren soll.

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