leserInnenbriefe
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Freibrief für Autofahrer

betr.: „Radfahrer tot, Autofahrerin frei“,

taz hamburg vom 18. 5. 18

Wieder ein Freibrief für alle Autofahrer, sich an keinerlei Regeln halten zu müssen: Selbst wenn ich zu schnell fahre, keine Vorfahrt gewähre und dabei jemanden töte oder zum Krüppel fahre: Mir passiert nichts! Super! Den nächsten Toten bitte!

Uwe Mesterjahn, Hamburg

Zurück auf 1960

betr.: „Kleiner Sieg für die Umwelt vertagt“,

taz hamburg vom 22. 5. 18

Das abgebildete Bild zeigt für mich die Stadtplanungsideen von 1965, nicht von 2018. Diese behämmerte Rückwärtsgewandtheit dient nur dem Streben nach Gewinn. Niemand braucht den Fernbahnhof am Diebsteich und niemand braucht so eine triste Ecke. Hamburg kann eben nicht anders: Fortschritt wird hier immer von hinten verstanden, also nochmal über Los und zurück auf 1960. Am besten, man baut nebenan noch ein Atomkraftwerk und einen Flughafen und eine Großsiedlung der Saga.

Andreas_2020, taz.de

Das wäre schiefgegangen

betr.: „Entscheidung vertagt“,

taz hamburg vom 24. 5. 18

Es ist nicht nur der Prellbock, der die Bahnhofsverlegung aufs Korn genommen hat. Mehrere Bürgerinitiativen versuchen, dieses monströse Unterfangen zu verhindern beziehungsweise wenigstens zu zähmen. In Langenfelde ist es das Langenfelder Signal, das verhindert hat, dass der Schwerlastverkehr ungeregelt und zweispurig durch das Wohnviertel und die Kleingartensiedlung geleitet wird. Die Erfahrung mit den Umsetzungen durch die Bahn ist: Ohnmacht. Abgemacht war, die Ökologie zu bewahren, die in den Feuchtgebieten angesiedelten Frösche, Kröten und Molche in einem extra geschaffenen Teich unterzubringen. Wenn nicht viele Menschen den Tieren geholfen hätten, ein feuchtes Quartier zu finden, wäre das schiefgegangen. Die Anwohner und Nutzer des Kleingartenvereins haben dieses Frühjahr keinen geregelten Zugang zu ihren Gärten –hier wird eine einspurige Straße gebaut. Allerdings auch breiter als abgesprochen und bei den Gründungsarbeiten tauchten Stoffe im Erdreich auf, die jetzt als Sondermüllhaufen noch im Gelände rumliegen. Das geschieht, wenn Geld– hier in Form von Bahn und Stadt Hamburg – über den Interessen der Bewohner steht.

Uwe Heinrich, Hamburg