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wochenschnackWer ist schuld an der Radikalisierung?

Der Hamburger Anwalt Mahmut Erdem hat eine Selbsthilfegruppe für Angehörige von Dschihadisten gegründet. Seinen Erfahrungen nach sind die Chancen, diejenigen aufzuhalten, die in den Heiligen Krieg ziehen wollen, gering

Krass verschleiert: Zuhörerin des radikal- islamischen Predigers Pierre Vogel in Hamburg, 2011 Foto: Bodo Marks/dpa

Den nächstbesten Quatsch

„Das hat mit dem Islam zu tun.“

Da muss ich vehement widersprechen.

Wenn es den Islam nicht gäbe, würden dieselben Leute sich aus irgendwelchen politischen Gründen prügeln, oder wegen Fußball oder sonst irgendeinen Blödsinn.

Es gibt diese Jugendlichen, die von der Welt überfordert sind und sich verzweifelt ein simples Freund-Feind-Muster wünschen, und dass sie ihre Probleme mit Gewalt loswerden können. Dafür akzeptieren sie den nächstbesten Quatsch, der ihnen über den Weg läuft.

Deswegen findet man diese Art von Menschen überall.

Auch der Dschihad des IS hat im Ursprung nicht das Geringste mit Religion zu tun, da ging es einzig und allein um Macht. Die Religion wurde nur verwendet, um diese Hooligan-Typen anzulocken. Arno Niehm, taz.de

Krasser als vermutet

Was für Aussagen!

„Die Moscheen haben versagt. Sie waren die Katalysatoren für die Dschihadisten heute. Sie müssen reformiert werden – oder geschlossen.“

„Welche Moscheen meinen Sie?

Fast alle.“

taz nord | Stresemannstraße 23 | 22769 Hamburg | briefe@taz-nord.de | www.taz.de

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Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

„Wir dürfen sie nicht dem Ausland importieren! Das ist gefährlich. Da kommt ein reaktionärer Geist zu uns.“

Ist ja krasser als vermutet und ich dachte, es wären „nur“ die Salafisten.

Ich frage mich, wie man dagegen demokratisch, ernsthaft und schnell überhaupt vorgehen kann?

Justin Teim, taz.de

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