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Archiv-Artikel

WIE COOL IST DAS DENN? DER TAZ-PRODUKTTEST

Das Produkt: Die Krisen-Box

Das ist es: Drei Liter Rotwein in sogenannter Bag-in-Box-Verpackung – einem Plastikschlauch im Pappkarton

Das kostet es: 10 Euro

Das kann es: Das Gleiche wie andere Weine: Anheitern. Betrunken machen. Kopfweh verursachen. Allerdings laut Hersteller mit 55 Prozent weniger CO2-Emissionen als bei Verpackung und Transport in Glasflaschen.

So geht es: Die Anleitung zum Öffnen suchen – unpraktischerweise auf dem Boden der Box – und danach vorgehen: Lasche am Packkarton eindrücken, Zapfhahn hervorholen, Siegel abtrennen, zapfen. Der Daumen ruht oben, Zeige- und Mittelfinger drücken von unten, Wein fließt. Fertig. Da kein Sauerstoff nach innen gelangt, sind längere Pausen zwischen zwei Gläsern kein Problem.

Das bedeutet es: Es beweist, dass die aktuelle Krise nicht das Ende der marktwirtschaftlichen Idee ist. Das Gefühl, aus neuen Situationen neue Kaufbedürfnisse entwickeln zu müssen, steckt so tief, dass dabei ein Wein mit der Aufschrift „Krisenbewältigung ohne Neuverschuldung“ herauskommt. Die Botschaft: Gürtel enger schnallen und klimafreundlich (laut Hersteller auch bio) genießen geht zusammen.

Da bekommt man es: www.krisen-box.de, direkt vom Winzer

Spaßfaktor: Der Monastrell schmeckt nicht besonders – viel Säure, wenig Nuancen –, aber weckt Assoziationen. Wirkt, als müsse er bei Ikea verkauft werden, sagt Tester eins. Trägt sich besser zur WG-Party als vier Flaschen, sagt Testerin zwei. Lässt einen die Idee vom Weinregal neu überdenken, sagt Tester drei. Foto: Promo