: Der Aufwach-Preis
In Bremen wird heute zum sechsten Mal der „Preis für crossmediale Programminnovationen“ vergeben
Von Wilfried Hippen
Radio Bremen und die Bremische Landesmedienanstalt haben einen Preis für crossmediale Programminnovationen ausgelobt. Damit wollen sie der Tatsache Rechnung tragen, dass der gleiche Inhalt heute oft über verschiedene Kanäle ausgespielt wird. Der Preis wird heute Abend im Haus Schütting gegenüber dem Bremer Rathaus verliehen.
Bei den Kategorien ist von Innovation nicht viel zu spüren, denn die Preise werden nach wie vor in den Sparten TV, Hörfunk und Online vergeben. Dies liegt wohl eher an den Produktions- als an den Rezeptionsbedingungen, denn meist ist eine Redaktion für die Produktion verantwortlich, und die Redaktionen sind ordentlich getrennt.
In der Kategorie TV ist die Geschichtsserie „Guardian of Heritage – Hüter der Geschichte“ von History und dem Weltspiegel nominiert und ebenfalls aus der ARD die Kinderserie „Tiere bis unters Dach“ des SWR. Auf der liebevoll gestalteten Homepage zur Sendung können die jungen ZuschauerInnen in einem Forum diskutieren, für ihre Lieblings-Hunde- und Pferdefolgen „voten“ und alle Folgen ansehen.
Bei den Hörfunk-Formaten trauen sich die Redakteure schon ein wenig mehr – wohl auch, weil die Produktionskosten nicht so hoch sind. So wurde etwa „Das Gong 96.3 S-Bahn Casting. – Deine zwei Stationen Ruhm“ des Münchner Senders Radio Gong nominiert. Eine Serie, bei der junge Musiktalente mit ihren Instrumenten in die Münchner S-Bahn gehen und auf der Fahrt zwischen zwei Stationen die Mitfahrer von ihrem Talent überzeugen müssen. Auf Youtube kann man diese Auftritte hören und sehen.
„Paradise Papers – Im Schattenreich der Steueroasen“ ist ebenfalls kein reines Hörfunk-Produkt. Es geht dabei um die Recherchen von Journalisten weltweit, durch die Steuertricks und Schattengeschäfte von Konzernen und Superreichen aufgedeckt wurden. Der NDR hat zu diesem Thema eine fünfteilige Podcast-Serie und ein traditionelles Radio-Feature produziert. Es wurde dann natürlich auch eine Sendung für das Fernsehen darüber gedreht, die in dem Format „Die Story im Ersten“ lief.
Bei den Online-Formaten ist die Produktion „Die Frage – Muss ich Angst vor der Psychiatrie haben?“ des Bayrischen Rundfunks nominiert, die im Grunde aus einem Radio-Feature besteht; zudem die „RTL II-Wahlparty powered by Facebook“, bei der der Titel schon genug sagt.
Und dann ist da noch das Projekt „Superkühe“ des WDR, bei dem man den Tagebuchnotizen der Kühe Uschi, Emma und Conny folgen kann, von denen die eine auf einem Biohof, die zweite in einem Familienbetrieb und die dritte auf einem Großhof ihre Milch machen. Zumindest einen Sympathiepreis hätte es verdient.
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