Auch die Dänen bauen einen Zaun

Zum Schutz gegen die Schweinepest prüft Dänemark einen Zaun entlang der deutsch-dänischen Grenze. Schleswig-Holsteins Umweltminister hält das für sinnlos. Der Virus breite sich vor allem über Menschen aus

Um eine Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) zu verhindern, prüft Dänemark den Bau eines Zauns entlang der deutsch-dänischen Grenze. Das teilte das dänische Umwelt- und Lebensmittelministerium am Donnerstag mit. Ein entsprechender Gesetzesvorschlag soll im April ins Parlament eingebracht werden. Die Afrikanische Schweinepest kursiert derzeit in Osteuropa, Deutschland blieb bislang verschont.

Schleswig-Holsteins Umwelt- und Landwirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) kritisierte die dänischen Pläne: „An der Sinnhaftigkeit eines Zauns zwischen Dänemark und Schleswig-Holstein haben wir erhebliche Zweifel.“ Habeck betonte, das Virus breite sich vor allem über Menschen aus: etwa durch Tiertransporte und Jagdreisen und würde so auch weiterhin in die dänische Wildschweinpopulation gelangen können.

Im Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), dem Bundesforschungsins­titut für Tiergesundheit, heißt es, aus der Risikobewertung gehe klar hervor, dass ASP sich vor allem über menschliche Aktivitäten auch über weitere Strecken verbreiten kann. Dagegen hilft ein Wildschwein-Zaun als Vorsichtsmaßnahme nicht.

Anders sehe es aus, wenn ein betroffenes Gebiet eingezäunt werde, um die Wildschweine am Verlassen des Gebiets zu hindern, sagte eine FLI-Sprecherin. In Tschechien habe man damit gute Erfahrungen gemacht.

Mit einer Eindämmung oder gar Ausrottung der für den Menschen ungefährlichen Seuche rechnet die Sprecherin des Loeff­ler-Instituts nicht. In diesem Jahr sind auf dem Baltikum, in Tschechien, Polen, der Ukraine und Rumänien bisher insgesamt 1.777 ASP-Fälle gemeldet worden, davon 26 bei Hausschweinen. (dpa)