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Vom Fuchteltanz

Worum geht es eigentlich genau beim Kricket?

Cricketschummlerfoto: reuters

Aus der entrückten Welt des Krickets dringen kaum Nachrichten in die Sphären zivilisierter Sportarten wie Fußball, Pilates oder Kirmesboxen. Alles, was die Wissenschaft über das vorsintflutliche Ballspiel weiß, verdankt sie den wenigen Berichten, die von Überlebenden der bis zu zwölf Jahre lang andauernden Partien angefertigt wurden. Denen zufolge führen mit Holzkeulen bewaffnete Mannschaften wie Hufflepuff Peschawar oder Partizan Cambridge gemeinsam einen bizarren Fuchteltanz in Weiß auf, bei dem sie tonnenweise Gurkensandwiches verzehren, bis am Ende eine beliebige Ex-Kolonie Ihrer Majestät zum Gewinner erklärt wird. Was man jedoch bislang für eine rein improvisierte Darbietung hielt, folgt in Wahrheit strengen Regeln, wie gestrige dpa-Meldung von einem „Kricket-Betrugsskandal“ beweist, die mirakulöserweise ihren Weg durch den eisernen Vorhang des Commonwealth fand. Der Kapitän der australischen Nationalmannschaft, Steve Smith, wurde für zwölf Monate gesperrt, nachdem er „am Rande des Spielfelds den Ball mit groben Steinchen“ eingerieben hatte. Nur logisch, dass der seltsamste Sport auch die seltsamsten Skandale hervorbringt.

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