Künstlerin fühlt sich angepisst

Die seit zwölf Jahren in St. Pauli lebende Künsterlin Scheila V. (Foto) ist derart genervt von den betrunkenen Männern, die sich in vielen Ecken des Stadtteils erleichtern, dass sie sich bemüßigt fühlte, mit einer kleinen Aktion auf den Gestank, den die „Wandpisser“ verursachen, aufmerksam zu machen: Gestern Mittag schmückte die 48-Jährige mit ihren HelferInnen Fides (46), Karin (45) und Moritz (25) die entleerungsbeliebte Hauswand Ecke Große Freiheit/Schmuckstraße mit einer Fotomontage. Die 60 Abbildungen anonymisierter, sich Erleichterung verschaffender Männer entstanden am Rande des letzten Schlagermoves. Mit Absicht lässt Scheila V. die Bilder unkommentiert, denn das öffne den Raum für „zweideutige“ Interpretationen. Auch Helferin Karin fühlt sich durch die Fassadenpinkler „fast beleidigt“, wie sie sagt. Interessant zu erfahren wäre auch die Sichtweise der Abgebildeten.RDS/Foto: Markus Scholz