BER knackt die sieben Milliarden

Großflughafen wird laut einer RBB-Recherche noch einmal deutlich teurer

Die Kosten für den BER steigen voraussichtlich auf über 7 Milliarden Euro. Nach dem Businessplan der Betreiber seien 770 Millio­nen Euro zusätzlich nötig, berichtete der RBB am Freitag. Damit erreichten die Kosten für den Großflughafen knapp 7,3 Milliarden Euro. Zuletzt war von rund 6 Milliarden Euro die Rede gewesen.

Ein Unternehmenssprecher wollte sich zu dem Bericht nicht äußern und verwies auf die Aufsichtsratssitzung am kommenden Freitag. Dass sich weitere Mehrkosten ergeben würden, war klar, seit die Eröffnung des Flughafens im Dezember ein weiteres Mal verschoben wurde – dieses Mal von 2018 auf 2020.

Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup hatte im Januar erklärt, für das Terminal würden 300 bis 400 Millionen Euro benötigt. Zudem sei Geld nötig, um Kredite zu tilgen und Zinsen zu zahlen. 2017 habe das Unternehmen 140 Millionen Euro für den Schuldendienst aufbringen müssen. Damit ist der Sprung über die Marke von 7 Milliarden Euro plausibel. Lütke Daldrup betonte jedoch, insgesamt würden die Mehrkosten unter einer Milliarde Euro liegen.

Nach RBB-Informationen soll die Hälfte der 770 Millionen von den Flughafeneigentümern Bund, Berlin und Brandenburg kommen – ob als Zuschuss oder Darlehen, blieb offen. Für den Rest wolle die Flughafengesellschaft Bankkredite aufnehmen.

Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen (SPD) bestätigte am Freitag, dass ihm Daten dazu vorliegen – als sich am Mittwoch der Koalitionsausschuss mit dem Businessplan auseinandersetzen wollte, war das noch nicht der Fall. Das Gremium soll nach dem Bericht nun am Dienstag tagen. (dpa)