piwik no script img

Gegen sexistische Werbung

Auch der Bezirk Mitte will abwertende Reklame verbannen. Friedrichshain-Kreuzberg als Vorbild

Nach Friedrichshain-Kreuzberg will auch der Bezirk Mitte sexistische und diskriminierende Werbung aus dem Straßenbild verbannen. Eigens dafür wurde eine Jury gegründet, an die man sich mit Beschwerden wenden kann, kündigte Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel (Grüne) am Dienstag an. Die Jury werde einberufen, wenn Beschwerden vorliegen. Vorabprüfungen oder Vorabnahmen von Werbemotiven durch das Gremium gebe es nicht. In der Jury sind u. a. Mitglieder von Frauenbeirat, Migrationsbeirat, Gleichstellungsausschuss, Bezirksverwaltung und einem LSBTI-Projekt vertreten. Das Bezirksamt Mitte lehne sich dabei an das Verfahren in Friedrichshain-Kreuzberg an, hieß es.

Geschlechterdiskriminierende und sexistische Werbung liege etwa vor, wenn Frauen und Männer auf abwertende Weise dargestellt werden, Unterwerfung oder Ausbeutung nicht kritisch dargestellt werden, eine entwürdigende Darstellung von Sexualität vorliegt oder die Person auf ihre Sexualität reduziert wird. Auch Werbung für sexuelle Dienstleistungen darf laut Kriterienkatalog, soweit sie rechtlich zulässig ist, die Würde von Menschen nicht verletzen.

Mitte ist der zweite Bezirk, der freizügiger Werbung im Straßenbild den Kampf angesagt hat. Friedrichshain-Kreuzberg geht bereits seit Mitte 2017 gegen sexistische, diskriminierende und frauenfeindliche Werbung vor. (epd)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen