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Archiv-Artikel

KOMMENTAR: SVEN-MICHAEL VEIT ÜBER KITESURFEN IM NATIONALPARK Genießen, nicht zerstören

Nationalparke sind dazu da, die Natur vor dem Menschen zu schützen

Schon die bloße Anwesenheit des Menschen verändert. Sie verändert Menschen, Tiere, Pflanzen, sie verändert natürliche Kreisläufe. Das ahnten schon die alten Griechen, das vermerkten bereits die frühen Weltreisenden, das kritisierten seit Georg Forster und Alexander von Humboldt die Expeditionsforscher der Aufklärung: Und sei die Absicht noch so gut, die Tat als solche ist es nicht.

Das Problem selbst des sanftesten Tourismus‘ zeigt sich modellhaft vor Norddeutschlands Küsten, wo Wassersportler Vögel bedrängen und sogar verdrängen. Und es sind nicht die stinkenden und lauten Motorboote, welche Rast- und Ruhezonen behelligen, sondern die extrem schnellen und leisen Kiter.

Eine Entwicklung der Nationalparke im Wattenmeer zu Freizeitparks darf nicht sein. Es kann nicht darum gehen, Schutzzonen erlebbar zu machen. Dies würde nicht nur die Nationalparkgesetze konterkarieren, mehr noch, es wäre schlicht widersinnig. Nationalparke und Naturschutzgebiete sind dazu da, die Natur vor dem Menschen zu schützen. Ihr Zweck ist es nicht, die Natur für den Menschen zu bewahren, sondern um ihrer selbst willen.

Und deshalb gehören auch die, welche um des individuellen Naturerlebnisses willen durch das Watt jagen, an die Kette gelegt. Sonst zerstören sie, was sie zu genießen vorgeben.

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