briefe
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Die Quereinsteigerin

„Mindestens durchgefallen“,

taz vom 13. 2. 2018

Als eine der in den Medien viel beschriebenen Quereinsteiger*innen verfolge ich natürlich die Bericht­erstattung Grund-/Schule und Quereinstieg betreffend sehr interessiert. In fast jedem Artikel kommt mehr oder weniger ausführlich ein Verweis auf „die Quereinsteiger*innen“. Das klingt immer nach ein und derselben Schublade. Tatsächlich gibt es aber mehr als eine Schublade: Diejenigen, denen der Senat zwei Fächer anerkennt, dürfen nach einem gewissen, fachlich begleiteten Vorlauf direkt in die Vorbereitungszeit (Referendariat) einsteigen. Andere, zu denen ich gehöre, die mit nur einem Mangelfach akzeptiert worden sind, studieren berufsbegleitend und vom Senat an die Uniausbildung angelehnt nach: ein Jahr Deutsch, ein Jahr Mathe. Auch hier kann man über die Inhalte sehr wohl diskutieren. Aber mich würde mal interessieren, wie hoch „unser“ Anteil an dem der Quereinsteiger*innen ist und ob wir nach der Vorbereitungszeit immer noch als solche gelten.

Es gibt tolle studier­te Lehr­er*in­nen und Quereinsteiger*innen und unter beiden auch sehr viel weniger tolle. Denn das Problem ist immer noch: Fachlich wird viel getan – da und dort. Pädagogisch und didaktisch – na ja. Und Eignung und Haltung für diesen Beruf? Werden die vor Studienbeginn wie auch immer abgefragt oder wird den zukünftigen Lehrer*innen ein vorgeschaltetes, verpflichtendes Praxisjahr nahegelegt? Nein, vermutlich nicht. Es hapert an der Ausbildung und an den personellen und strukturellen Ausstattungen der Schulen Ich selbst bin übrigens Sonderpädagogin mit vier Fächern, von denen mir aber nur eines anerkannt worden ist. Name ist der Redaktion bekannt

Jugendverdrossen

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„Mit 16 schon reif für die Urne“, taz.de vom 14. 2. 2018

Meine Stimmen zur letzten Bundestagswahl habe ich meinem minderjährigen Sohn „geschenkt“, er durfte mich beraten und ich bin seinem Rat gefolgt. Mein Sohn hat sich intensiv mit Wahlprogrammen beschäftigt und mir von Parteien berichtet, von denen ich noch nicht einmal etwas gehört hatte. Ich war positiv überrascht von dem Ergebnis, obwohl ich ihm sowieso viel zutraue. Er ärgert sich immer, wenn es heißt, die Jugend sei politikverdrossen und kommentiert dann, dass in Wirklichkeit Politiker jugendverdrossen seien. ?, taz.de