: Erbarmen, die Bäcker kommen: Berlin begrüsst einen weiteren Verband
Nirgends lässt sich der kulturelle Graben zwischen Ost und West so trefflich ablesen wie in Berlins Bäckereien. „Unansehnliche Schrumpelschrippen“, ätzen Wessis über die einstigen Kombinatsprodukte. „Ja, aber gehaltvoll!“, erwidern die Geschmähten, „und nicht so hohl und aufgeblasen wie eure.“ Weil ein derart fruchtbares Konfliktpotenzial auch die gesamtdeutschen Teigkneter nur beflügeln kann, ist gestern der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks von Bad Honnef nach Berlin gezogen. Ab morgen residieren die Graubrot-Experten „in unmittelbarer Nähe zum Reichstag, Bundespresseamt und zum Kanzleramt“, wie Geschäftsführer Dr. Groebel betonte. Da will offenbar jemand ganz große Brötchen backen. Wir wünschen gutes Gelingen.FOTO: FRANS STOPPELMAN/Voller Ernst