: In zwei Minuten zur Legende
Mit der Startnummer 19 war Thomas Dreßen ins Rennen gegangen, als im Zielraum beinahe jeder schon damit rechnete, dass der bis dahin Erstplatzierte, der Schweizer Beat Feuz, die Abfahrt von Kitzbühel gewinnen würde. Knapp zwei Minuten später kam der 24-jährige Deutsche, der für den TSV Gilching-Argelsried startet, ins Ziel. Er hatte zwei Zehntelsekunden weniger für die Streif, die schwerste Abfahrt im Weltcup-Zirkus, gebraucht als der amtierende Weltmeister Feuz.
Kurz darauf wurde Dreßen als Sieger gefeiert. Schnell wurde er zum Topfavoriten auf den Olympiasieg in Pyeongchang erklärt und Markus Waldner, der italienische Rennleiter des Internationalen Skiverbands, erklärte Dreßen gleich mal zur Legende. So schnell kann das also gehen. Vor 39 Jahren hatte zum letzten Mal ein Deutscher auf der Streif gewonnen. Sepp Ferstl weiß daher ganz genau, was nun auf Dreßen zukommt. „Er ist jetzt nur ein armer Hund, weil er alles durchmachen muss. Das geht ja jetzt erst richtig los für ihn“, meinte Altmeister Ferstl nach dem Rennen.
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